Unser Lehrlernverständnis

Wissen wird von den Lernenden im Handeln aufgebaut und kann nicht übertragen werden. Es wird von den Lernenden in einem aktiven Prozess erworben. Daher stehen die Lernenden im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Hierbei übernehmen sie jedoch zunehmend selbst die Verantwortung für ihren Lernprozess und ihr Handeln. Wir verstehen uns als Lehrende hierbei als Lernbegleiter:innen. Als Lernbegleiter:innen sehen wir es als unsere Aufgabe an, die Lernumgebung zu gestalten, Impulse zu geben und die Lernprozesse zu planen. Einen großen Schwerpunkt sehen wir in der individuellen Lernbegleitung. Wir wollen Lernende dort abholen, wo sie stehen und individuell fördern und fordern. Hierbei ist eine wertschätzende Grundhaltung unabdingbar. Wir nehmen die Lernenden mit ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten wahr und akzeptieren diese. Wir sind der Ansicht, dass jeder Lernende die Fähigkeit besitzt, sich zu entwickeln. Wir legen viel Wert auf eine vertrauensvolle Beziehungsgestaltung zu den Lernenden auf Basis des christlichen Menschenbilds. Wir achten hierbei jedoch auch auf ein angemessenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz. Insbesondere geben wir hierbei Strukturen und Regeln vor und fordern die Einhaltung dieser bei den Lernenden auch aktiv ein. Auch hierbei steht jedoch an erster Stelle unsere wertschätzende Haltung. An erster Stelle steht für uns, Fehlverhalten in Form eines Feedbacks zurück zu melden. Sanktionen sind wichtig, spielen jedoch eine nachgeordnete Rolle, da wir primär die Selbstverantwortung der Lernenden im Blick haben. Wir gestalten die Lernbegleitung empathisch, humorvoll, sensibel und versuchen die Lernenden zu begeistern und zu motivieren. Als Lehrende verstehen wir uns im gemeinsamen Lehr- und Lernprozess stets auch als Lernende. Bei unserem Handeln achten wir auf unsere eigene Gesundheit. Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst und stehen den Lernenden auch als Vertrauenspersonen zur Verfügung. Lernen ist nur auf der Basis von Vertrauen möglich.

Lern- und Lebensbegleitung

Neben dem Erwerb und der Weiterentwicklung beruflicher Handlungskompetenz sehen wir unseren Auftrag darin, die Lernenden in ihrem individuellen Lern- und Lebensweg zu begleiten. Lernende verbringen viel Lebenszeit bei uns und mit uns. Hierbei wollen wir als Ansprechpartner:innen zur Verfügung stehen und bei Bedarf Ratgeber:in und Unterstützer:in, auch bei privaten Problemlagen oder Krisen, sein. Lernen und Kompetenzentwicklung sind nur möglich, wenn Problemlagen bearbeitet werden können und Raum geboten wird, darüber zu sprechen. Individuelle Lern- und Lebensbegleitung hat positive Auswirkungen auf die Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung der Lernenden.   

Persönlichkeitsentwicklung

Die Unterstützung der Lernenden in ihrer individuellen Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz sowie die damit verbundene Lern- und Lebensbegleitung haben zum Ziel, die Lernenden in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten. Hierbei achten wir insbesondere darauf, die Eigenverantwortung der Lernenden kontinuierlich zu fördern und auch aktiv einzufordern. Zudem werden die Lernenden soweit als möglich aktiv in die Gestaltung des Schullebens und der Gestaltung/Planung von Lehr- und Lernprozessen einbezogen. Wir legen großen Wert auf das Leben und Lernen in der Gemeinschaft/im Team und begleiten die Lerngruppen und auch jeden Einzelnen hierbei. Ziel aller Bestrebungen ist es, dass die Lernenden schließlich in der Lage sind als Mensch in Beziehung und Verantwortung zu leben. Dies beinhaltet die Übernahme von Verantwortung für sich aber auch für Andere.

Berufliche Handlungskompetenz

Wir orientieren uns bei der Gestaltung der Lehr- und Lernprozesse an den jeweils erforderlichen Kompetenzen in den Handlungsfeldern.

Wir sind daher bestrebt, Lehr- und Lernprozesse kompetenzorientiert und handlungsorientiert zu gestalten und somit das aktive Handeln der Lernenden sowie reale berufliche Handlungssituationen in den Mittelpunkt zu stellen.

Gesellschaftlicher Auftrag

Als Bildungseinrichtung im Gesundheits- und Sozialwesen leisten wir einen gesellschaftlichen Beitrag, in dem wir dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenwirken. Wir orientieren uns hierbei an den aktuellen Entwicklungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben wählen wir geeignete Bewerber:innen aus. Wir begleiten die Lernenden individuell und fachlich in ihren Ausbildungsbetrieben, um die Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Mit allen Akteur:innen in den Betrieben stehen wir in stetigem Austausch, um Lernprozesse individuell zu begleiten. Unsere zentrale Verantwortung ist den Pflegeempfänger:innen und ihren Bezugspersonen gewidmet. Durch unsere Bildungsarbeit tragen wir zu einer qualitativ hochwertigen pflegerischen Versorgung bei.

Mit den regionalen Akteuren der Bundesagentur für Arbeit stehen wir in engem Austausch, um bedarfsorientierte Bildungsmaßnahmen anzubieten. Zudem vermitteln wir den Kund:innen der Bundesagentur für Arbeit geeignete Praxisstellen, die für die Aus- und Weiterbildungen vorgesehen sind.

Um das pädagogische Rahmenkonzept leben zu können, ist es allen Lernenden, Lehrenden und Mitarbeiter:innen bekannt und wird regelmäßig thematisiert. Es ist Grundlage für die Umsetzung und Reflexion aller Prozesse. Das pädagogische Rahmenkonzept orientiert sich stets an den aktuellen Entwicklungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Daher wird dieses Rahmenkonzept regelmäßig evaluiert und angepasst, um den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung zu tragen.