Erinnerungswandbild
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- Verbesserung der Betreuungsqualität durch eine Gesprächsunterstützung und ein kontinuierliches Angebot zur Biographiearbeit.
- Stärkung der Zukunftsfähigkeit des Hauses durch strategische Positionierung eines generationsübergreifenden Projektes, um Kinder, Jugendliche, Erwachsene mit dem Thema Alter über das Wandbild der Erinnerung einzuladen, Treffen zu veranstalten und weitere interaktive Projekte auszulösen.
- Höhere Mitarbeiterzufriedenheit bzw. Verbesserung des Personaleinsatzes durch Nutzung von Kunst als Aus- und Eindruck zur kommunikativen Förderung zwischen Pflege und zu Pflegenden. Weiterentwicklung der Fachkompetenz in Biographiearbeit und persönlicher Reflexion.
Das Original des Wandbild ist in der Wohnanlage Sophienhof für alle Bewohner gut zugänglich installiert. Im Rahmen einer Fachtagung wird die Arbeit mit dem Bild erläutert und weiterentwickelt. Replikationen des Wandbildes geben Bewohnern weiterer Einrichtungen der Altenpflege die Möglichkeit, das Bild zu nutzen. Gerda Graf, Geschäftsführerin des Sophienhofs, beschreibt es so : „Das Wandbild besticht durch den hohen Anteil der Kreativität auf verschiedenen Ebenen und unterschiedlichen Zugängen. Das Künstlerische mit pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden ist eine Basis, die dem Menschen hilft, seine „Lichtungen“ aus der Vergangenheit wahr zu nehmen. Die Innovation steckt somit auch im Kontext einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung: Künstler tauchen in die Welt des Alters ein, das Alter nimmt die Kunst als Medium für
Arbeit mit dem Erinnerungswandbild:
Das Bild zeigt Motive der Zeit von 1900 bis etwa 2000 auf, die Künstlerinnen der Gruppe Neocortex haben verschiedene Erzählstränge miteinander verwoben. Es geht um Alltagskultur/Haushalt, um politisch-gesellschaftliche Ereignisse, um Sport, Spiele, um Stars/Filme und anderes mehr– dieses Wimmelbild bietet endlose Entdeckungsmöglichkeiten. Immer geht es darum, die Darstellungen mit der eigenen Biografie zu verbinden und darüber ins Gespräch zu kommen.
Wie erinnere ich die Mondlandung ? welche Filme habe ich gerne gesehen? Welche Autos gefahren?
Einzelne Darstellungen können ganze Ketten von Erinnerungen auslösen: so ist z.B. Ahoi-Brause abgebildet, ein sehr altes und wieder aufgelegtes Produkt. Daraus können sich Gespräche über Lieblings-Süssigkeiten ergeben, über Waschmittel-Werbung kann ein Austausch zur Wäsche in den 50er Jahren entstehen, über Spielzeug ein Erinnern an die Kindheit und Schulzeit.
Das Bild kann allein angesehen werden, mit wenigen Begleitern oder auch in der Gruppe – durchaus gelenkt in einer gemeinsamen Erinnerungsarbeit, in der z.B. ein einziges Motiv in den Mittelpunkt gestellt wird, etwa die ersten „Perlonstrümpfe“. Gute Erfahrungen liegen auch in gemeinsamen Betrachtungen mit Kindern vor. Das Erinnerungswandbild hängt in Schulen, Arztpraxen, öffentlichen Räumen, Altenheimen, Krankenhäusern.
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- Idee: Dr. Angelika Zegelin, Pflegewissenschaftlerin, Vorsitzende Fachbeirat, Pflege e.V.
- Umsetzung: Neocortex [Ruth Gerresheim, Eveline Mürlebach, Alexandra Schütz]
- Begleitung: Ingrid Diestelhorst, Christine Wagner-Schäfer,
- Dr. Klaus Maria Perrar, Prof. Dr. Ulrika Eller-Rüter
- Original: Wohnanlage Sophienhof, Niederzier
- Reproduktion: Christine Sommerfeld
- Projektkoordination: Stefan Juchems
Wenn Sie Interesse haben, das Erinnerungswandbild in Ihrer Einrichtung einzusetzen, freuen wir uns, wenn Sie uns ansprechen: